Analyse von Gartendüngern

Garten-Dünger-Analyse

Düngung ist eine Schlüsselmaßnahme in der Agrartechnik, die darauf abzielt, Pflanzen die notwendigen Nährstoffe für ihr optimales Wachstum, ihre Entwicklung, Blüte und Fruchtbarkeit zuzuführen. Nährstoffe werden in Makroelemente/Makronährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium – NPK; Kalzium, Magnesium, Schwefel – sekundäre Makroelemente/Makronährstoffe) und Mikroelemente/Mikronährstoffe (Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor, Molybdän, Chlor, Nickel, Kobalt) unterteilt. Die Wahl des richtigen Düngers hängt von der Pflanzenart, ihrer Wachstumsphase, der Bodenzusammensetzung und der Jahreszeit ab.


I. Organische Dünger

Organische Dünger sind natürlichen Ursprungs, verbessern die Bodenstruktur, fördern die Aktivität von Bodenmikroorganismen und geben Nährstoffe allmählich frei.

A. Stallmist (Exkremente von Nutztieren)

Stallmist ist ein traditioneller und sehr wertvoller organischer Dünger. Seine Qualität hängt von der Tierart, ihrer Ernährung, der verwendeten Einstreu und der Lagerung ab. In den meisten Fällen muss er vor der Verwendung reifen (kompostiert werden), um das Verbrennen von Pflanzen zu vermeiden und Unkrautsamen sowie mögliche Krankheitserreger abzutöten.

  1. Pferdemist: NPK (ca.): N: 0,5–0,7 %, P2O5: 0,2–0,4 %, K2O: 0,4–0,6 %. Kann auch Ca und Mg enthalten. Typ: Warmer Mist (heizend). Zersetzt sich schnell und gibt Wärme ab, was vorteilhaft für „warme Frühbeete“ und schwere, kalte Böden ist. Anwendung: Ideal nach der Reifung (mindestens 6–12 Monate). Im Herbst oder frühen Frühjahr in den Boden einarbeiten. Geeignet für nährstoffreiche Gemüsearten (Gurken, Kürbisse, Sellerie, Kohl), Kartoffeln, Obstbäume und -sträucher, Erdbeeren. Verdünnter frischer Mist kann zur Herstellung von Flüssigdünger (Jauche) verwendet werden.

  2. Rindermist: NPK (ca.): N: 0,3–0,5 %, P2O5: 0,15–0,25 %, K2O: 0,4–0,6 %. Enthält auch Ca und Mg. Typ: Kalter Mist. Zersetzt sich langsamer und heizt weniger intensiv. Anwendung: Universeller als Pferdemist, für die meisten Böden geeignet. Kompostierung ist ideal (6–12 Monate). Im Herbst einarbeiten. Geeignet für alle Gemüsearten, Obstbäume, Zierpflanzen. Weniger konzentriert, das Risiko des Verbrennens von Pflanzen ist geringer.

  3. Schweinemist: NPK (ca.): N: 0,4–0,6 %, P2O5: 0,3–0,5 %, K2O: 0,3–0,5 %. Typ: Kalter und saurer Mist. Anwendung: Gründliche Kompostierung (mindestens 1 Jahr) ist notwendig, idealerweise mit Kalkzusatz zur Neutralisierung der Säure. Weniger geeignet für die direkte Düngung wegen möglicher Krankheitserreger und starkem Geruch. Nach guter Reifung für Fruchtgemüse und Kartoffeln geeignet. Wird oft in Biogasanlagen genutzt.

  4. Schafmist: NPK (ca.): N: 0,7–0,9 %, P2O5: 0,4–0,6 %, K2O: 0,8–1,0 %. Nährstoffreicher als Rinder- oder Pferdemist. Typ: Warmer Mist, trockener mit höherem Trockensubstanzgehalt. Anwendung: Muss reifen. Geeignet für alle Bodentypen, besonders für kaliumreiche Pflanzen (Kartoffeln, Tomaten, Weinreben). Wegen der höheren Nährstoffkonzentration vorsichtig dosieren. Kann getrocknet und granuliert werden.

  5. Ziegenmist: NPK (ca.): N: 0,6–0,8 %, P2O5: 0,3–0,5 %, K2O: 0,7–0,9 %. Ähnlich wie Schafmist. Typ: Warmer Mist. Anwendung: Ähnlich wie Schafmist, muss reifen. Geeignet für alle Bodentypen, besonders für nährstoffreiche Pflanzen. Kann getrocknet und granuliert werden.

  6. Kaninchenmist: NPK (ca.): N: 1,5–2,4 %, P2O5: 1,4–1,8 %, K2O: 0,5–0,7 %. Einer der konzentriertesten Stallmistarten. Enthält auch Kalzium. Typ: Kalter Mist (obwohl manchmal als leicht warm wegen höherem N-Gehalt angegeben). Anwendung: Kann auch frisch (vorsichtig, besonders bei jungen Pflanzen) oder kompostiert verwendet werden. Hervorragend für Gemüse, Blumen, Kräuter. Durch seine trockenere Konsistenz und Pelletform ist er gut zu handhaben. Kann zur Herstellung von Flüssigdünger verwendet werden.

B. Geflügelmist

Geflügelmist ist ein sehr konzentrierter organischer Dünger, besonders reich an Stickstoff und Phosphor. Er muss vorsichtig und verdünnt oder gut kompostiert verwendet werden, um das Verbrennen von Pflanzen zu vermeiden.

  1. Hühnermist (Hühnerkot): NPK (ca.): N: 1,0–1,8 %, P2O5: 1,5–2,0 %, K2O: 0,8–1,0 %. Bedeutender Gehalt an Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg). Typ: Sehr starker, „heißer“ Düngertyp. Anwendung: Immer verdünnt (als Jauche) oder gut kompostiert (mindestens 6 Monate, idealerweise mit anderem organischem Material). Granulierter Hühnermist ist handelsüblich und sicherer in der Anwendung. Geeignet für Fruchtgemüse, Obstbäume, Erdbeeren und Blumen in Perioden intensiven Wachstums.

  2. Truthahnmist: NPK (ca.): N: 1,2–1,7 %, P2O5: 1,3–1,6 %, K2O: 0,7–0,9 %. Ähnlich wie Hühnermist, kann etwas weniger konzentriert sein. Enthält Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg). Typ: Stark, „heiß“. Anwendung: Ähnlich wie Hühnermist – verdünnt oder kompostiert. Geeignet für nährstoffreiche Pflanzen.

  3. Enten- und Gänsemist: NPK (ca.): N: 0,6–1,0 %, P2O5: 0,5–1,4 %, K2O: 0,4–0,6 %. Weniger konzentriert als Hühnermist, feuchter. Typ: Kühler als Hühnermist, aber immer noch relativ stark. Anwendung: Besser zu kompostieren. Geeignet für verschiedene Pflanzenarten.

  4. Perlhuhnmist: NPK (ca.): Ähnlich wie Hühnermist, kann etwas trockener sein. N: ~1,5 %, P2O5: ~1,8 %, K2O: ~0,9 %. Enthält Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg). Typ: Stark, „heiß“. Anwendung: Wie Hühnermist – Verdünnung oder Kompostierung ist unerlässlich.

  5. Wachtelmist: NPK (ca.): N: 2,0–2,8 %, P2O5: 1,5–2,0 %, K2O: 0,8–1,0 %. Sehr konzentriert, vergleichbar oder sogar stärker als Kaninchenmist. Enthält Kalzium (Ca). Typ: Sehr stark. Anwendung: Gründliche Verdünnung oder Kompostierung ist absolut unerlässlich. In kleinen Mengen sehr wirksam.

  6. Taubenmist: NPK (ca.): N: 1,5–2,5 % (kann bis zu 4 % betragen), P2O5: 1,0–2,0 %, K2O: 0,8–1,2 %. Sehr konzentriert. Typ: Sehr stark, „heiß“. Anwendung: Sehr vorsichtig verwenden, gut verdünnt (Jauche) oder langfristig kompostiert. Traditionell wegen seiner Stärke geschätzt.

C. Guano

Guano ist der Kot von Seevögeln oder Fledermäusen. Es ist ein hochkonzentrierter organischer Dünger.

  1. Vogelguano (Meeres-): NPK (ca.): N: 10–16 %, P2O5: 8–12 %, K2O: 2–3 %. Auch reich an Mikroelementen. Typ: Sehr stark, schnell wirkend. Anwendung: In kleinen Dosen verwenden, in Wasser gelöst oder vorsichtig in den Boden eingearbeitet. Geeignet für alle Pflanzen, besonders in der Wachstums- und Blütezeit.

  2. Fledermausguano: NPK (ca.): Variabel je nach Ernährung der Fledermäuse. Guano von insektenfressenden Fledermäusen hat einen höheren Stickstoffgehalt (N) (z.B. N: 10 %, P2O5 3 %, K2O: 1 %). Guano von fruchtfressenden Fledermäusen hat einen höheren Phosphorgehalt (P). Typ: Stark, mit Enzymen und Mikroorganismen, die für den Boden vorteilhaft sind. Anwendung: Ähnlich wie Vogelguano, in kleinen Dosen. Geeignet zur Förderung von Wurzelwachstum und Blüte.

D. Komposte

Kompostierung ist ein kontrollierter Prozess des Abbaus organischer Materialien durch Mikroorganismen. Das resultierende Produkt – Kompost – ist ein ausgezeichneter Dünger und Bodenverbesserer.

  1. Hauskompost: NPK (ca.): Sehr variabel, hängt von den Ausgangsmaterialien ab. Typischerweise N: 0,5–1,5 %, P2O5: 0,2–0,8 %, K2O: 0,5–1,0 %. Enthält ein breites Spektrum an Mikroelementen und organischer Substanz. Typ: Universeller, ausgewogener Dünger und Bodenverbesserer. Anwendung: Reifer Kompost wird im Frühjahr oder Herbst in den Boden eingearbeitet, bei der Pflanzung, zur Nachdüngung während der Vegetation, als Bestandteil von Substraten verwendet. Verbessert die Bodenstruktur, Wasserspeicherung und Belüftung.

  2. Gewerblicher Kompost: NPK (ca.): Vom Hersteller deklariert, oft standardisiert. Kann mit weiteren Nährstoffen angereichert sein. Typ: Abhängig vom Hersteller und den verwendeten Rohstoffen (z.B. Grüngutkompost, Kompost aus Klärschlamm – dieser unterliegt strengen Normen). Anwendung: Ähnlich wie Hauskompost. Bei der Auswahl auf Zusammensetzung und Zertifizierung achten.

  3. Wurmkompost (Regenwurmkompost): NPK (ca.): N: 1,0–2,0 %, P2O5: 0,5–1,5 %, K2O: 0,5–1,0 %. Sehr reich an Enzymen, Wachstums-hormonen (Auxinen, Cytokininen, Gibberellinen), Huminsäuren und nützlichen Mikroorganismen. Typ: Hochwertiger, biologisch aktiver Dünger. Anwendung: Hervorragend zur Anzucht von Setzlingen, zum Untermischen in Substrate, zur Nachdüngung von Zimmer- und Balkonpflanzen, Gemüse. Auch kleine Mengen haben eine deutliche positive Wirkung.

  4. Wurmtee (Wurmkompost-Sickerwasser): NPK (ca.): Geringere Konzentrationen als im festen Wurmkompost, enthält aber lösliche Nährstoffe, Enzyme und nützliche Mikroorganismen. Typ: Flüssiger, biologisch aktiver Dünger und Stimulans. Anwendung: Mit Wasser verdünnen (typischerweise 1:5 bis 1:10) und zum Gießen oder als Blattspray verwenden. Fördert Wachstum und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.

E. Gründüngung

Gründüngung ist der Anbau bestimmter Pflanzen mit dem Ziel, sie später in den Boden einzuarbeiten, um ihn mit organischer Substanz und Nährstoffen anzureichern.

Pflanzen für Gründüngung:

  • Phacelia tanacetifolia: NPK ist nicht direkt als Dünger messbar, bindet aber Luftstickstoff (weniger als Hülsenfrüchte), unterdrückt Unkräuter und Nematoden. Wächst schnell.
  • Lupine (Wolfsbohne): Hülsenfrucht, bindet deutlich Luftstickstoff (N). Verbessert die Bodenstruktur.
  • Klee (z.B. Inkarnatklee): Hülsenfrucht, bindet Luftstickstoff (N).
  • Erbse, Wicke: Hülsenfrüchte, binden Luftstickstoff (N).
  • Raps, Weißer Senf: Kreuzblütler, bilden schnell viel Grünmasse, haben eine phytosanitäre Wirkung (unterdrücken einige Krankheiten und Schädlinge, z.B. Nematoden). Senf bindet verfügbare Nährstoffe und verhindert deren Auswaschung.

Nutzen: Zufuhr von organischer Substanz, Verbesserung der Bodenstruktur, Belüftung, Erosionsschutz, Unkrautunterdrückung, Stickstoffanreicherung (insbesondere Hülsenfrüchte), Förderung des Bodenlebens. Anwendung: Pflanzen bis zu einem bestimmten Stadium (üblicherweise vor oder zu Beginn der Blüte) wachsen lassen und dann mähen und in den Boden einarbeiten.

F. Pflanzenreste und Materialien

  1. Stroh: NPK (ca.): Geringer Gehalt (N: ~0,5 %, P2O5: ~0,2 %, K2O: ~1,0 %). Hauptnutzen ist organische Substanz. Anwendung: Als Mulch (Vorsicht, beim Abbau verbraucht es Stickstoff aus dem Boden, es ist ratsam, Stickstoffdünger zuzufügen), Bestandteil von Kompost (liefert Kohlenstoff), Einstreu für Tiere. Im Boden eingearbeitet, zersetzt es sich langsam.

  2. Laub: NPK (ca.): Variabel je nach Baumart (N: 0,5–1,0 %, P2O5: 0,1–0,2 %, K2O: 0,3–0,8 %). Eichen- und Buchenlaub ist saurer und zersetzt sich langsamer. Anwendung: Ideal zum Kompostieren (Lauberde – hochwertiger Humus), als Mulch (besonders für säureliebende Pflanzen, wenn von sauren Hölzern).

  3. Gras (gemähtes Gras): NPK (ca.): N: 0,8–1,5 %, P2O5: 0,2–0,5 %, K2O: 0,8–1,5 % (frisch). Anwendung: In dünner Schicht als Mulch (eine dicke Schicht kann schwitzen, faulen und Chlorose verursachen), ausgezeichneter Kompostzusatz (reich an Stickstoff), zur Herstellung von Flüssigdünger (Grasjauche).

  4. Holzhackschnitzel/Rohrinde: NPK (ca.): Sehr geringer Nährstoffgehalt. Hoher Kohlenstoff-(C)-Gehalt. Anwendung: Hauptsächlich als Mulch (langfristig, unterdrückt Unkraut, hält Feuchtigkeit). Beim Abbau im Boden entzieht es Stickstoff, daher ist es ratsam, bei der Einarbeitung Stickstoffdünger zuzufügen. Rohhackschnitzel sind kein direkter Dünger.

  5. Kompostierte Holzhackschnitzel/Rinde: NPK (ca.): Immer noch relativ geringer Nährstoffgehalt, aber der Kompostierungsprozess stabilisiert das C:N-Verhältnis und fügt eine bestimmte Menge verfügbarer Nährstoffe und Humus hinzu. Anwendung: Als hochwertiger Mulch, Bestandteil von Substraten für säureliebende Pflanzen (z.B. Heidelbeeren, Rhododendren – wenn von Nadelhölzern), zur Verbesserung der Struktur schwerer Böden.

  6. Kaffeesatz: NPK (ca.): N: ~2,0 %, P2O5: ~0,3 %, K2O: ~0,3 %. Enthält auch Magnesium, Kupfer und andere Mikroelemente. Leicht saure Reaktion. Anwendung: In kleinen Mengen direkt in den Boden (besonders für säureliebende Pflanzen wie Heidelbeeren, Azaleen, Rhododendren, Hortensien), ausgezeichneter Kompostzusatz (Aktivator), zur Abwehr von Schnecken und einigen Ameisenarten.

  7. Holzasche (von reinem, chemisch unbehandeltem Holz): NPK (ca.): N: fast keine, P2O5: 1–3 %, K2O: 5–10 % (manchmal mehr, je nach Holzart). Bedeutender Gehalt an Kalzium (Ca: 20–35 %), Magnesium (Mg) und Mikroelementen. Alkalische Reaktion (erhöht den pH-Wert des Bodens). Anwendung: Vorsichtig, in kleinen Dosen im Herbst oder frühen Frühjahr. Geeignet für Böden mit Kalium- und Kalziummangel, für Pflanzen, die neutrale bis alkalische Böden bevorzugen (die meisten Gemüsearten, Obstbäume). Ungeeignet für säureliebende Pflanzen und für Böden mit hohem pH-Wert. Keine Asche aus Kohle oder lackiertem/imprägniertem Holz verwenden.

  8. Torf: NPK (ca.): Sehr geringer Nährstoffgehalt. Eigenschaften: Hohe Wasserspeicherfähigkeit, verbessert die Struktur von leichten und schweren Böden. Saure Reaktion (heller Torf pH 2,5–4,5, dunkler Torf kann weniger sauer sein). Anwendung: Hauptsächlich als Bestandteil von Substraten zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, zur pH-Wert-Anpassung für säureliebende Pflanzen. Ist kein primärer Dünger. Der ökologische Torfabbau ist umstritten, Alternativen werden gesucht (z.B. Kokosfasern).

G. Weitere organische Dünger (oft kommerziell in verarbeiteter Form erhältlich)

  1. Knochenmehl: NPK (ca.): N: 1–6 % (oft um 3–4 %), P2O5: 15–25 % (Hauptbestandteil), K2O: vernachlässigbar. Reich an Kalzium (Ca). Typ: Langsam freisetzender Dünger, hauptsächlich Phosphorquelle. Anwendung: Beim Pflanzen von Zwiebelgewächsen, Stauden, Obstbäumen und -sträuchern zur Förderung der Wurzel- und Blütenbildung. In den Boden einarbeiten. Wirkt langfristig.

  2. Blutmehl: NPK (ca.): N: 12–14 %, P2O5 1–2 %, K2O: <1 %. Typ: Schnell wirkender Stickstoffdünger. Anwendung: Zum schnellen Ausgleich von Stickstoffmangel, besonders im Frühjahr oder für Pflanzen mit hohem Stickstoffbedarf (Blattgemüse). Vorsichtig verwenden, kann Pflanzen verbrennen. Kann einige Tiere (z.B. Kaninchen) abstoßen.

  3. Hornspäne (Hornmehl, Hornspäne): NPK (ca.): N: 10–14 %, P2O5: <1 %, K2O: <1 %. Enthält auch Ca. Typ: Langsam und langfristig freisetzender Stickstoffdünger. Anwendung: Universelle Anwendung für Gemüse, Obstbäume, Zierpflanzen. In den Boden einarbeiten. Sicher, verbrennt Pflanzen nicht.

  4. Fischemulsion/-mehl: NPK (ca.): Emulsion: N: 2–5 %, P2O5 1–4 %, K2O: 0,5–2 %. Mehl: N: 8–10 %, P2O5: 4–6 %, K2O: 1–2 %. Enthält auch Mikronährstoffe und Aminosäuren. Typ: Relativ schnell wirkender, komplexer organischer Dünger. Anwendung: Emulsion wird mit Wasser verdünnt und zum Gießen oder zur Blattanwendung verwendet. Mehl wird in den Boden eingearbeitet. Geeignet für alle Pflanzenarten. Hat einen charakteristischen Geruch.

  5. Federmehl: NPK (ca.): N: 12–15 %, P2O5: <1 %, K2O: <1 %. Typ: Sehr langsam freisetzender Stickstoffdünger. Anwendung: Als langfristige Stickstoffquelle, ähnlich wie Hornspäne. In den Boden einarbeiten.

  6. Ledermehl: NPK (ca.): N: 5–10 %. Die Stickstofffreisetzung hängt von der Verarbeitung ab (z.B. zersetzte Chromleder sehr langsam und können Chrom enthalten). Typ: Langsam freisetzender Stickstoffdünger. Anwendung: Weniger üblich in Kleinverbraucherpackungen. Wichtig ist, auf Herkunft und Verarbeitung wegen möglicher Kontaminanten zu achten.

  7. Melasse: NPK (ca.): Geringer NPK-Gehalt (z.B. N: ~1 %, P2O5: ~0,1 %, K: ~5–7 %). Hauptnutzen sind Kohlenhydrate, Kalium und Mikroelemente. Typ: Stimulans für Bodenmikroorganismen, Kaliumquelle. Anwendung: Mit Wasser verdünnen und zum Gießen verwenden. Fördert die mikrobielle Aktivität im Boden, was die Nährstofffreisetzung verbessert. Oft Bestandteil kommerzieller Biodünger.

  8. Pflanzenauszüge (z.B. Brennnesseljauche, Beinwelljauche): Brennnesseljauche: NPK (ca.): N: 0,5–1,0 %, P2O5: 0,1–0,3 %, K2O: 0,8–1,2 %. Reich an Eisen (Fe), Magnesium (Mg), Kalzium (Ca). Beinwelljauche: Besonders reich an Kalium (K) und Kalzium (Ca), Phosphor (P). Typ: Flüssigdünger und Biostimulans. Anwendung: Mit Wasser verdünnt (typischerweise 1:10 bis 1:20) zum Gießen oder als Blattspray (kann auch gegen einige Schädlinge wirken, z.B. Blattläuse). Werden durch Fermentation von Pflanzen in Wasser hergestellt.

  9. Algenextrakt (Ascophyllum nodosum und andere): NPK (ca.): Geringer NPK-Gehalt (z.B. N: ~1 %, P2O5: ~0,2 %, K2O: ~2–3 %). Hauptnutzen sind Mikroelemente (Jod, Bor, Mangan, Zink), Aminosäuren, Vitamine und Wachstumshormone (Cytokinine, Auxine, Gibberelline). Typ: Biostimulans und Ergänzungsdünger. Anwendung: Mit Wasser verdünnen und auf Blätter oder in den Boden auftragen. Fördert Keimung, Bewurzelung, Wachstum, Blüte, Stressresistenz.

  10. Kakaoschalen (Kakaomulch): NPK (ca.): N: 2,5–3,0 %, P2O5: 1,0–1,5 %, K2O: 2,5–3,0 %. Typ: Organischer Mulch mit Nährstoffgehalt. Anwendung: Als dekorativer und nährstoffreicher Mulch. Hält Feuchtigkeit, unterdrückt Unkraut, gibt Nährstoffe allmählich frei. Achtung: Enthält Theobromin, das für Hunde giftig ist.

  11. Pilzsubstrate (gebraucht, z.B. nach dem Anbau von Austernpilzen, Champignons): NPK (ca.): Variabel, aber typischerweise N: 1–2 %, P2O5: 0,5–1,5 %, K2O: 1–2 %. Enthält organische Substanz und Myzelreste. Typ: Bodenverbesserer und langsam wirkender Dünger. Anwendung: Nach der Nachkompostierung (um mögliche Krankheiten zu vermeiden) in den Boden einarbeiten, um die Struktur zu verbessern und Nährstoffe zuzuführen. Geeignet für Gemüse und Blumen.

H. Dünger aus Insektenkot (Frass)

Insektenkot, oft mit dem englischen Begriff „Frass“ bezeichnet, ist das Produkt der Verdauung von auf Farmen gezüchteten Insekten (meist Mehlwurmlarven – Tenebrio molitor oder Larven der Schwarzen Soldatenfliege – Hermetia illucens). Es ist eine Mischung aus Insektenexkrementen und Futterresten.

NPK (ca.): Die NPK-Werte können je nach Insektenart und ihrer Ernährung variieren, liegen aber typischerweise im Bereich: N: 2–5 %, P2O5: 1–4 %, K2O: 1–3 %. Weitere wichtige Bestandteile: Chitin: Ein wichtiger Bestandteil, der im Exoskelett der Insekten und ihren Resten im Frass enthalten ist. Chitin kann im Boden die Abwehrmechanismen von Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten stimulieren. Es fördert das Wachstum nützlicher Mikroorganismen, die Chitin abbauen, und kann so pathogene Pilze und Nematoden unterdrücken. Typ: Trockendünger, meist in Form von feinem Pulver oder kleinen Granulaten erhältlich. Ist praktisch geruchlos. Anwendung als Trockendünger: Geeignet für eine Vielzahl von Pflanzen, einschließlich Gemüse, Obst, Blumen, Kräuter und Zimmerpflanzen. Wird vor der Aussaat oder Pflanzung in den Boden eingearbeitet. Anwendung als Flüssigdünger („Frass-Tee“): Ähnlich wie Wurmkomposttee kann auch aus Insektenkot ein Auszug zum Gießen oder zur Blattanwendung hergestellt werden. Einfach in Wasser auflösen und ziehen lassen (ggf. belüften). Verursacht normalerweise keine Pflanzenverbrennungen, wenn es gemäß den Empfehlungen verwendet wird.


II. Mineralische Dünger (Industriedünger)

Mineralische Dünger enthalten Nährstoffe in anorganischer Form, sind in der Regel schnell löslich und für Pflanzen leicht verfügbar. Ihr Vorteil ist eine hohe Nährstoffkonzentration und eine genau definierte Zusammensetzung. Bei unsachgemäßer Anwendung können sie jedoch Pflanzen schädigen, den Boden versalzen oder Wasserquellen verunreinigen.

A. Stickstoff- (N) Dünger

  1. Ammoniumnitrat (Kalkammonsalpeter): NH4NO3 N-Gehalt: Typischerweise 33–34,5 % N (die Hälfte in Ammoniumform NH4+, die Hälfte in Nitratform NO3-). Anwendung: Universeller Stickstoffdünger, sowohl schnell als auch langsam wirkend. Geeignet für die Grunddüngung und die Nachdüngung während der Vegetation. Macht den Boden leicht sauer. Vorsichtig verwenden wegen möglicher Explosivität (daher oft mit Zusätzen).

  2. Harnstoff: CO(NH2)2 N-Gehalt: 45–46 % N (in Amidform). Anwendung: Konzentriertester Stickstoffdünger. Im Boden wird er enzymatisch zu Ammoniak und dann zu Nitraten umgewandelt. Geeignet für die Grunddüngung und für die Blattanwendung (in niedrigen Konzentrationen). Wirkt langsamer als Nitrate.

  3. Ammoniumsulfat (Schwefelsaures Ammoniak): (NH4)2SO4 N-Gehalt: Ca. 21 % N (in Ammoniumform NH4+). S-Gehalt: Ca. 24 % S. Anwendung: Geeignet für schwefelbedürftige Pflanzen (Kohlgewächse, Zwiebelgewächse, Hülsenfrüchte) und für säureliebende Pflanzen (z.B. Heidelbeeren, Rhododendren), da es den Boden physiologisch ansäuert. Stickstoff wird langsamer freigesetzt.

  4. Kalziumnitrat (Kalksalpeter): Ca(NO3)2 N-Gehalt: Ca. 15,5 % N (in Nitratform NO3-). Ca-Gehalt: Ca. 19 % Ca (26,5 % CaO). Anwendung: Schnell wirkender Stickstoffdünger, liefert auch Kalzium. Geeignet für die Nachdüngung während der Vegetation, besonders für Fruchtgemüse (Vorbeugung von Blütenendfäule durch Kalziummangel). Leicht alkalische Reaktion.

  5. Natriumnitrat (Chilesalpeter): NaNO3 N-Gehalt: Ca. 16 % N (in Nitratform NO3-). Enthält auch Natrium (Na). Anwendung: Schnell wirkend. Geeignet für natriumtolerante Pflanzen (z.B. Rüben). Physiologisch alkalisch. Wird seltener verwendet.

B. Phosphor- (P) Dünger

  1. Einfachsuperphosphat (Single Superphosphate, SSP): Ca(H2PO4)2+CaSO4 P2O5-Gehalt: 16–20 % (wasserlöslicher Phosphor). Enthält auch Schwefel (S) und Kalzium (Ca). Anwendung: Zur Grunddüngung im Herbst oder Frühjahr. Wirkt langsamer. Macht den Boden leicht sauer.

  2. Dreifachsuperphosphat (Triple Superphosphate, TSP): Ca(H2PO4)2 P2O5-Gehalt: 44–48 % (wasserlöslicher Phosphor). Enthält keinen Schwefel. Anwendung: Konzentrierter als Einfachsuperphosphat, zur Grunddüngung.

  3. Diammoniumphosphat (DAP): (NH4)2HPO4 N-Gehalt: Ca. 18 %. P2O5-Gehalt: Ca. 46 %. Anwendung: Konzentrierter Dünger mit Stickstoff und Phosphor. Geeignet für die Grunddüngung. Erhöht nach der Anwendung im Boden vorübergehend den pH-Wert im Bereich der Granulate.

  4. Monoammoniumphosphat (MAP): NH4H2PO4 N-Gehalt: Ca. 11 %. P2O5-Gehalt: Ca. 52 %. Anwendung: Konzentrierter Dünger mit hohem Phosphorgehalt und geringerem Stickstoffgehalt. Geeignet für die Startdüngung, fördert die Wurzelentwicklung. Macht den Boden leicht sauer.

C. Kalium- (K) Dünger

  1. Kaliumchlorid (Kaliumsalz): KCl K2O-Gehalt: 50–60 %. Enthält Chlor (Cl). Anwendung: Häufigster Kaliumdünger. Geeignet für die grundlegende Herbstdüngung (Chlor wird bis zum Frühjahr teilweise ausgewaschen). Einige Pflanzen sind empfindlich gegenüber Chlor (z.B. Kartoffeln, Zwiebeln, Gurken, Obstbäume, Weinreben – für diese ist Kaliumsulfat besser geeignet).

  2. Kaliumsulfat: K2SO4 K2O-Gehalt: 48–52 %. S-Gehalt: Ca. 18 % S. Anwendung: Geeignet für chlor-empfindliche Pflanzen und für schwefelbedürftige Pflanzen. Kann während der gesamten Vegetation verwendet werden. Macht den Boden leicht sauer.

  3. Kaliumnitrat (Salpeter): KNO3 N-Gehalt: Ca. 13 % (in Nitratform).

D. Kalzium- (Ca) Dünger

  1. Kalkstickstoff: CaCN2 N-Gehalt: Ca. 19 % (in Cyanamidform). Ca-Gehalt: Ca. 50 % CaO. Anwendung: Wirkt langsam. Hat herbizide, fungizide und insektizide Wirkungen (desinfiziert den Boden). 2–3 Wochen vor der Aussaat/Pflanzung anwenden. Geeignet für die Herbst- oder frühe Frühjahrsdüngung.

  2. Gemahlener Kalkstein (Kalziumkarbonat): CaCO3 Ca-Gehalt: Ca. 30–40 % Ca (50–70 % CaO). Kann auch Mg enthalten. Anwendung: Zum Kalken saurer Böden, Verbesserung der Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit. Wirkt langfristig. Im Herbst anwenden.

  3. Hydratkalk (gelöschter Kalk): Ca(OH)2 Ca-Gehalt: Ca. 45–50 % Ca (60–70 % CaO). Anwendung: Schnell wirkend zur pH-Wert-Anpassung. Vorsichtig anwenden, kann Pflanzen „verbrennen“. Nicht für regelmäßige Düngung geeignet.

  4. Kalziumsulfat (Gips): CaSO4·2H2O Ca-Gehalt: Ca. 23 % Ca (32 % CaO). S-Gehalt: Ca. 18 % S. Anwendung: Liefert Kalzium und Schwefel ohne nennenswerte Änderung des Boden-pH-Werts. Geeignet zur Verbesserung der Struktur von versalzenen und schweren Lehmböden.

E. Magnesium- (Mg) Dünger

  1. Magnesiumsulfat (Bittersalz): MgSO4·7H2O Mg-Gehalt: Ca. 10 % Mg (16 % MgO). S-Gehalt: Ca. 13 % S. Anwendung: Schnell wirkender Dünger zur Behebung von Magnesiummangel. Durch Gießen oder Blattspray anwenden. Geeignet für Nadelbäume (gegen Braunfärbung), Gemüse, Obstbäume.

  2. Kieserit (Magnesiumsulfat-Monohydrat): MgSO4·H2O Mg-Gehalt: Ca. 15–17 % Mg (25–28 % MgO). S-Gehalt: Ca. 20–22 % S. Anwendung: Langsamer löslich als Bittersalz, geeignet für die Grunddüngung.

  3. Dolomit: (siehe Kalziumdünger) – Quelle von Mg und Ca

F. Schwefel- (S) Dünger

Schwefel ist wichtig für die Bildung von Proteinen und Enzymen.

  1. Elementarer Schwefel: S S-Gehalt: Ca. 90–99 % S. Anwendung: Zur Senkung des Boden-pH-Werts für säureliebende Pflanzen (z.B. Heidelbeeren, Rhododendren). Wirkt langsam.

  2. Ammoniumsulfat: (siehe Stickstoffdünger)

  3. Kaliumsulfat: (siehe Kaliumdünger)

  4. Magnesiumsulfat: (siehe Magnesiumdünger)

G. Komplexe (Mehrnährstoff-) Mineralische Dünger

Enthalten Kombinationen mehrerer Makroelemente und oft auch Mikroelemente.

  1. NPK-Dünger: Enthalten Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in verschiedenen Verhältnissen (z.B. 15-15-15, 8-16-24). Anwendung: Breit gefächert, je nach Nährstoffverhältnis für Grund- und Nachdüngung.

  2. NP-, NK-, PK-Dünger: Enthalten nur zwei der Hauptnährstoffe (z.B. DAP und MAP sind NP-Dünger, Kaliumnitrat ist ein NK-Dünger).

  3. Komplettdünger: Enthalten N, P, K und oft auch Sekundärelemente (Ca, Mg, S) sowie Mikronährstoffe. Bieten eine umfassendere Ernährung.

  4. Spezielle Mischungen: Formuliert für bestimmte Pflanzen (z.B. Dünger für Nadelbäume – oft mit höherem Mg-Gehalt; für Fruchtgemüse – mit höherem K-Gehalt; für Ziersträucher, für Rasen, für Orchideen usw.) oder Wachstumsphasen (z.B. Startdünger, Blütedünger).

  5. Dünger mit kontrollierter Freisetzung (Slow/Controlled-Release): Mineralkörner mit einer Umhüllung (z.B. Polymer, Schwefel), die die Nährstofffreisetzung über einen langen Zeitraum (z.B. 3, 6, 9, 12 Monate) reguliert. Beispiele: Osmocote, Plantacote. Anwendung: Bei der Pflanzung, in Substrate für Topfpflanzen, für Rasen. Reduzieren das Risiko von Überdüngung und Nährstoffverlust durch Auswaschung.

  6. Glasdünger (Fritten, Glasartige Dünger): Glasdünger sind anorganische Nährstoffverbindungen (Makro- und Mikroelemente wie P, K, Ca, Mg, B, Fe, Mn, Zn, Cu, Mo), die in einer glasartigen Matrix (Fritten) eingeschmolzen sind. Die Nährstoffe werden aus der Glasmatrix sehr langsam freigesetzt, durch allmähliches Auflösen des Glases unter dem Einfluss von Bodenfeuchtigkeit und schwachen organischen Säuren, die von Pflanzenwurzeln und Bodenmikroorganismen produziert werden. Anwendung: Langfristige Speicherdüngung bei der Anlage von Dauerkulturen (Obstplantagen, Weinberge, Ziergehölze, Baumschulen). In Substrate für Pflanzen mit langer Vegetationsperiode.

  7. Wasserlösliche Dünger: Kristalline Mischungen, die zum Auflösen in Wasser für die Bewässerung oder Blattanwendung bestimmt sind. Ermöglichen eine schnelle Nährstoffzufuhr. Beispiele: Produktreihe Kristalon (verschiedene Formulierungen für verschiedene Pflanzen und Wachstumsphasen – z.B. Kristalon Start, Blüte und Frucht, Herbst), Wuxal Super/Wuxal Calcium (oft mit Mikronährstoffen und Biostimulanzien).

H. Beliebte Mischungen (Beispiele für den slowakischen/tschechischen Markt):

  • Cererit (z.B. Cererit Original, Cererit Gold): Universeller granulierter NPK-Dünger mit Mikronährstoffen.
  • Forestina: Breites Sortiment an Düngern für verschiedene Pflanzen (Zier-, Gemüse-, Obstpflanzen).
  • Agro (Agro CS): Umfassendes Düngersortiment, einschließlich Spezialdünger (z.B. für Heidelbeeren, Rosen).
  • Kristalon: Wasserlösliche Dünger für verschiedene Wachstumsphasen und Pflanzenarten.
  • Hortus: Dünger für spezifische Kulturen und Anwendungen.
  • Flüssige NPK-Dünger: Schnell wirkend für Zimmer- und Balkonpflanzen (z.B. Florovít).
  • Substrate mit Dünger: Bereits vorbereitete Substrate mit zugesetztem Dünger mit kontrollierter Freisetzung (z.B. Agro Substrate).

III. Mikroelementdünger

Mikroelemente sind für Pflanzen genauso wichtig wie Makroelemente, obwohl sie nur in sehr geringen Mengen benötigt werden. Ihr Mangel kann jedoch schwerwiegende Wachstums- und Entwicklungsstörungen verursachen.

A. Arten von Mikroelementdüngern

  1. Einkomponenten-Mikrodünger: Enthalten nur ein Mikroelement (z.B. Eisensulfat, Zinksulfat, Borax). Anwendung: Zur Behebung spezifischer Mängel (z.B. Chlorose durch Eisenmangel).

  2. Mehrkomponenten-Mikrodünger (Mikronährstoffkomplexe): Enthalten eine Mischung aus mehreren Mikroelementen. Anwendung: Zur präventiven Zufuhr von Mikronährstoffen oder bei komplexen Mängeln.

  3. Mikrodünger in Chelatform: Chelate sind organische Verbindungen, die Metallionen (Fe, Mn, Zn, Cu) „umhüllen“ und sie vor Ausfällung im Boden schützen, wodurch ihre Verfügbarkeit für Pflanzen, insbesondere in alkalischen und kalkhaltigen Böden, erhöht wird. Beispiele: Fe-EDTA, Mn-EDTA, Zn-EDTA, Cu-EDTA. Anwendung: Sehr wirksam für die Blattanwendung und in hydroponischen Systemen.

B. Häufige Mikroelemente und ihre Mängel

  1. Eisen (Fe): Mangel: Chlorose (Gelbfärbung) junger Blätter mit deutlicher grüner Äderung. Lösung: Eisenhaltige Dünger (z.B. Eisensulfat, Eisen-Chelat Fe-EDTA).

  2. Mangan (Mn): Mangel: Ähnlich wie Eisen, Gelbfärbung zwischen den Adern an jüngeren Blättern. Lösung: Mangansulfat, Mangan-Chelat.

  3. Zink (Zn): Mangel: Kleine, deformierte Blätter, verkürzte Internodien. Lösung: Zinksulfat, Zink-Chelat.

  4. Kupfer (Cu): Mangel: Absterben von Triebspitzen, Verblassen der Blätter. Lösung: Kupfersulfat, Kupfer-Chelat.

  5. Bor (B): Mangel: Deformationen, Rissbildung an Früchten und Stielen, Absterben der Wachstumsspitzen. Lösung: Borax, Borsäure.

  6. Molybdän (Mo): Mangel: Gelbfärbung, Verblassen der Blätter, insbesondere bei Kohlgewächsen („Peitschenwuchs der Blätter“). Lösung: Ammonium-/Natriummolybdat.

C. Anwendung von Mikroelementdüngern

  1. Blattanwendung: Die häufigste und effektivste Methode, insbesondere für Chelat-Formen. Nährstoffe werden schnell von den Blättern aufgenommen.

  2. Bodenausbringung: Weniger effektiv für einige Mikroelemente (z.B. Fe) aufgrund ihrer Immobilisierung im Boden. Geeignet für ein breiteres Spektrum von Mikrodüngern.

  3. Hydroponik: Präzise Dosierung von Mikronährstoffen ist in hydroponischen Systemen entscheidend.


IV. Blattdünger

Blattdünger sind Nährlösungen, die direkt auf die Blätter von Pflanzen aufgetragen werden. Sie dienen der schnellen Nährstoffergänzung, der Korrektur von Mängeln oder als zusätzliche Ernährung.

A. Zusammensetzung von Blattdüngern

  1. Makronährstoffe (N, P, K): Düngelösungen, die einen oder mehrere Makronährstoffe enthalten (z.B. Harnstofflösung (N), Kaliumnitratlösung (N, K)). Werden zur schnellen Zufuhr dieser Grundnährstoffe verwendet.

  2. Sekundäre Makronährstoffe (Ca, Mg, S): Dünger mit Kalzium (z.B. Kalziumnitratlösung, Kalziumchlorid), Magnesium (z.B. Magnesiumsulfatlösung – Bittersalz) oder Schwefel. Wichtig für spezifische Pflanzenbedürfnisse (z.B. Ca gegen Blütenendfäule, Mg gegen Vergilbung von Nadeln).

  3. Mikronährstoffe (Fe, Mn, Zn, Cu, B, Mo, Cl, Ni, Co): Dünger mit einem oder mehreren Mikronährstoffen, oft in Chelatform für bessere Verfügbarkeit (z.B. Fe-EDTA, Mn-EDTA). Werden zur Behebung spezifischer Mikronährstoffmängel verwendet, die sich durch verschiedene Symptome äußern (Chlorosen, Blattdeformationen usw.).

B. Arten von Blattdüngern

  1. Universelle Blattdünger: Enthalten ein ausgewogenes Verhältnis der grundlegenden Makronährstoffe (N, P, K) und oft eine Mischung aus Mikronährstoffen. Geeignet für ein breites Spektrum von Pflanzen zur allgemeinen Förderung von Wachstum und Vitalität.

  2. Spezielle Blattdünger: Formuliert für bestimmte Pflanzenarten (z.B. für Getreide, Weinreben, Obstbäume, Gemüse) oder für spezifische Ziele (z.B. Förderung der Blüte, Erhöhung der Stressresistenz).

  3. Blattdünger mit hohem Mikronährstoffgehalt: Konzentriert auf die Zufuhr eines Mikronährstoffkomplexes. Oft präventiv oder bei Feststellung eines Mangels an mehreren Mikroelementen eingesetzt. Beispiel: Mikromax – Mikronährstoffe in Chelatform.

  4. Blattdünger mit zugesetzten Biostimulanzien: Neben Nährstoffen enthalten sie auch Substanzen wie Aminosäuren, Huminsäuren, Algenextrakte, Vitamine, die den Stoffwechsel der Pflanzen und die Nährstoffaufnahme unterstützen.

C. Vor- und Nachteile von Blattdüngern

Vorteile:

  • Schnelle Aufnahme von Nährstoffen durch die Blätter.
  • Möglichkeit zur schnellen Korrektur von Mängeln.
  • Effektivere Nutzung von Nährstoffen in einigen Fällen (z.B. bei ungünstigem Boden-pH-Wert, Trockenheit).
  • Geringere Nährstoffverluste durch Auswaschung.

Nachteile:

  • Kein Ersatz für die grundlegende Bodendüngung.
  • Risiko des Verbrennens von Blättern bei zu hoher Konzentration.
  • Begrenzte Kapazität der Pflanzen für die Nährstoffaufnahme über die Blätter (größere Mengen müssen in den Boden eingebracht werden).
  • Spezielle Applikatoren (Sprühgeräte) erforderlich.

D. Wichtige Tipps zur Blattdüngung

  • Anwendung zur richtigen Zeit: Idealerweise morgens oder abends, wenn es kühler ist und die Blätter feucht (aber nicht nass) sind, um die Verdunstung und das Verbrennen der Blätter zu minimieren.
  • Einhaltung der empfohlenen Konzentrationen.
  • Verwendung eines Sprühgeräts mit feiner Zerstäubung.

V. Fazit und praktische Tipps

Die Auswahl und korrekte Anwendung von Düngern ist entscheidend für die Gesundheit und Produktivität Ihres Gartens. Es ist wichtig zu verstehen, dass es keinen universell „besten“ Dünger gibt, sondern immer die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen und die Eigenschaften des Bodens berücksichtigt werden müssen.

Praktische Tipps:

  1. Bodenanalyse: Der beste Weg, um den aktuellen Nährstoffstatus und den pH-Wert des Bodens zu ermitteln. Hilft bei der Auswahl des richtigen Düngers und dessen Dosierung.
  2. Organisch vs. Mineralisch: Organische Dünger verbessern die Bodenstruktur und die langfristige Fruchtbarkeit. Mineralische Dünger liefern eine schnelle und präzise Nährstoffzufuhr. Ideal ist eine Kombination aus beidem.
  3. Pflanzentyp und Wachstumsphase: Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Anforderungen. Gemüse benötigt in der Wachstumsphase andere Nährstoffe als während der Blüte oder Obstbäume nach der Ernte.
  4. Dosierung und Häufigkeit: Die vom Hersteller empfohlene Dosierung einhalten. Weniger ist oft mehr. Überdüngung kann Pflanzen schädigen.
  5. Integrierter Ansatz: Organische und mineralische Düngung kombinieren, Gründüngung, Kompostierung und andere Verfahren zur Erhaltung der langfristigen Bodenfruchtbarkeit berücksichtigen.
  6. Pflanzen beobachten: Auf Anzeichen von Nährstoffmangel oder -überschuss an Pflanzen achten.
  7. Umweltfreundlichkeit: Übermäßige Düngung vermeiden, die zur Verschmutzung von Wasser und Boden führen kann.

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